Nachlese zur 21. Schäufele-Regatta, 13. Oktober 2024

Teilnehmer Kielboote:

Teilnehmer Jollen:

Eigentlich wollte ich diesmal nur eine kurze Nachlese zur 21. Schäufeleregatta schreiben, die am 13. Oktober an unserem kleinen Brombachsee stattgefunden hat.

„Aus der Situation heraus“ wird´s wohl aber doch etwas länger. Geschuldet ist dies dem diesjährigen Ablauf, der sich doch etwas zu den vorherigen Veranstaltungen unterschieden hat.

Beginnen wir mit den Basics: Wettertechnisch waren wir bereits im Herbst angekommen; gemeldet waren 12°C und bedeckter Himmel mit leichten Regeneinlagen, Wind aus West mit 3-4 Bft und Böen bis 6. Gar so grauslich wurde es bezüglich der ersten Teile der Vorhersage dann aber doch nicht. Teilweise hatten wir richtig schönes Wetter mit längeren Sonnenperioden und auch der Regen hatte bereits am Morgen vorbeigeschaut und ließ sich danach nicht mehr blicken. Ebenfalls bewahrheiten sollte sich die Windvorhersage, aber dazu später mehr.

Nach der obligatorischen Bootsverlosung (acht Polyvalken und vier G-Jollen) und dem Einsegeln stand um 12:00 Uhr die Besprechung der Steuerleute an, wobei sich traditionell hier immer alle Crews im Veranstaltungshaus einfinden. Nach den anschließenden Gruppenfotos begannen bereits die Startvorbereitungen für die beiden Bootsklassen.

Pünktlich um 13:00 Uhr startete zunächst die Jollenklasse, fünf Minuten später gefolgt von den Kielbooten. Bei den Jollen war die Reihenfolge zwar eng aber überschaubar, zumal es „nur“ vier Boote waren. Etwas enger, auch für uns zur Feststellung der Startreihenfolge, war der Start bei den Kielbooten. Immerhin waren alle acht Polyvalken innerhalb einer Minute auf dem ersten Vorwindschlag; das erste Boot sogar innerhalb von zwei Sekunden!

Aufgrund der „guten Windverhältnisse“ hatten wir entschieden, diesmal vier statt drei Runden Up`n`Down anzustreben. Und tatsächlich war das erste Boot, eine Polyvalk, nach etwa einer halben Stunde bereits wieder an der Startlinie, um die zweite Runde zu beginnen. So schnell war das Rennen noch nie und so waren wir guter Hoffnung, dass unsere vier Runden auch gefahren werden können.

Plötzlich wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass eine Jolle wohl gekentert sei; dies konnte ich mit dem Fernglas auch direkt bestätigen. Ein Telefonanruf an unser Motorboot zwecks Rettungseinsatz blieb allerdings unbeantwortet; der Grund hierfür war, wie sich später herausstellte, eine weitere Kenterung im Bereich der Leetonne, die wir aus unserer Position aber nicht einsehen konnten.

Unser zweites Motorboot wurde daher für den Einsatz an der für uns sichtbaren Kenterung aktiviert und hier sowohl die Besatzung aus den Fluten gerettet als auch die Jolle längsseits in Schlepp genommen und sicher an den Steg gebracht. Zwischenzeitlich kam auch Motorboot Nr.1 mit der aufgefischten Crew zum Steg. Alle wurden zur Basis zwecks Kleidertausch und Aufwärmen am Holzofen in der Basis geschickt.

Der mehrmalige Versuch, die noch außenliegende Jolle wieder aufzurichten, um sie dann abzuschleppen, scheiterte und somit musste sie, durch zwei Motorboote stabilisiert, in den seichten Bereich der Badezone geschleppt und dort kontrolliert auf Grund gesetzt werden, um sie dann am nächsten Tag per Traktor zu bergen.

Zwischenzeitlich bekamen wir die Meldung, dass auch eine dritte Jolle gekentert war und somit rückte das Havariekommando ein weiteres Mal zur Bergung aus. Die verbliebene Jolle GELI war damit alleine im Feld und konnte die Wettfahrt jetzt kontrolliert beenden.

Zwei Boote, ANNA und IDA, haben zudem sehr gute Seemannschaft bewiesen und insgesamt drei Schiffbrüchige aufgenommen und am Steg abgeliefert. Hierfür wurde auch in Kauf genommen, den eigenen Platz in der Wettfahrt zu verlieren bzw. überhaupt nicht mehr weiterzufahren. Für dieses vorbildliche Verhalten gab es bei der abschließenden Siegerehrung verdient jeweils einen Sonderpokal.

Deswegen und aufgrund der Vielzahl von Kenterungen hatten wir jetzt auch beschlossen, die Zeiten nach der dritten Runde als Endzeiten zu werten und keine vier Runden mehr zu fahren. Einige Kielboote waren aber bereits auf dieser vierten Runde und haben die Bahnverkürzung natürlich nicht mehr mitbekommen und tatsächlich vier Runden geschafft. Die Verkürzung änderte die Reihenfolge nach der dritten Runde aber nicht mehr.

Auch diesmal haben alle Teilnehmer nach der Regatta wieder mit angepackt und Bootsausrüstung auf unsere Basis getragen bzw. die Segel abgeschlagen und die Masten gelegt. Von uns hierfür wieder herzlichen Dank; das spart uns enorm Zeit und hilft beim Basisabbau erheblich!

Vor der Siegerehrung gab es dann natürlich wieder das traditionelle „Schäufele“, diesmal allerdings nicht mit Salat als Beilage, sondern erstmals mit Blaukraut. Auch diese Änderung wurde, wie ich durch kurze Nachfrage erfuhr, durchaus positiv aufgenommen und somit werden wir das auch zukünftig beibehalten.

Die Siegerehrung bei den Jollen war recht übersichtlich. Nach der Kenterung von drei der vier teilnehmenden Jollen war nur noch die GELI im Rennen und hat dieses auch nach drei Runden und mit einer Zeit von 2:42:18 beendet.

Die Kielboote haben allesamt mindestens drei Runden geschafft; diese Zeit nach der dritten Runde war dann auch die Endzeit und am schnellsten nach dem Zieldurchgang war die Crew der UTE mit einer Gesamtzeit von 1:55:41, gefolgt von KAI und ANNA. Auch hier wurde wieder der Wanderpokal sowie ein Erinnerungspreis für jede Crew übergeben.

Wir danken allen Teilnehmern für die wiederum sehr faire Wettfahrt, die gute Seemannschaft, die Unterstützung beim Abbau und freuen uns auf die 6. Bratwurst-Regatta am 1. Mai sowie die Ausgabe 22 der Schäufele-Regatta am 12. Oktober 2025. Die ersten Anmeldungen für beide Veranstaltungen sind übrigens bereits eingegangen.

 

EPILOG:

FunFact am Rande: Bisher ist uns das nicht aufgefallen, aber diesmal war es offenkundig. Einige Crews haben die empfohlene Wechselkleidung (sinnvoll nach einer Kenterung) mit auf die Boote genommen. Auch wenn diese Kleidung in wasserdichten Packsäcken verstaut ist, bringt es wenig wenn das Boot untergeht oder erst noch geborgen werden muss. Auch das Deponieren im Auto bei gleichzeitigem Mitnehmen des Autoschlüssels aufs Boot ist nur die zweitbeste Idee.

Genau für dieses Szenario haben wir in der Basis unsere Regale bzw. für Wertgegenstände unsere Holzkiste in der Nähe der Kasse, um für die Dauer der Wasseraktivität eine sichere Unterbringung zu ermöglichen. Nutzt gerne diese Option beim nächsten Mal!

Peter Reinhardt

1. Platz Jollen: GELI

(Mario, Mette, Sandra)

1. Platz Kielboote: UTE

(Peter, Matthias, Alexander)

2. Platz Kielboote: KAI

(Christian, Emily, Stefan)

3. Platz Kielboote: ANNA

(Harald, Maren, Hans-Ulrich)

Wir freuen uns jetzt schon auf den 1. Mai und 12. Oktober 2024, wenn es wieder heißt:

Klar zum Start

der 6. Bratwurst-Regatta am 01.05.25

der 22. Schäufele-Regatta am 12.10.25