Segelschul-Regatta am Brombachsee (Segelschule Greubel)

Unsere fünfte Segelschulregatta stand anfangs unter keinem guten Stern. Zunächst hat uns im Vorfeld das Wasserwirtschaftsamt sozusagen das Wasser am Kleinen Brombachsee abgegraben. Es hat Mitte August kurzfristig beschlossen, den Wasserspiegel um 2.5 Meter abzusenken. Wir waren kurz davor, deshalb die Regatta in diesem Jahr abzublasen, haben uns dann aber doch anders entscheiden. Ohne Kosten und Mühen zu scheuen, haben wir kurzerhand die Flotte unser Basis in Langlau mit dem gesamten Equipment zu unserer Basis 2 am Großen Brombachsee geschafft. Für die Regattabesprechung, das "Schäufele-Essen" und die Siegerehrung wurde anstelle des Veranstaltungshauses im Campingplatz Langlau ein Festzelt an der Basis 2 organisiert.
Am Morgen der Regatta trafen die ersten Teilnehmer gegen 10.00 Uhr ein, um noch eine Trainingsrunde zu segeln. Zu dieser Zeit dachten wir noch, dass wir diesmal zur Sicherheitsausrüstung zusätzlich noch ein Nebelhorn ausgeben müssten, denn die das andere Ufer des Großen Brombachsees war hinter den dicken Nebelschwaden nur noch zu erahnen. Der Wetterbericht meldete für diesen Tag Sonnenschein, Temperatur 19° C und eine Windstärke von 2 - 3 Beaufort aus Südwest. Angesichts der Tatsache, dass wir unser Festzelt zu dieser Zeit beheizen mussten und das Wasser des Brombachsees spiegelglatt erschien (soweit wir dies im dicken Nebel erkennen konnten) hatten wir kein großen Vertrauen in die Zuverlässig dieser Meldung.
Dann brach aber doch noch kurz vor dem Regattastart die Sonne durch und brachte die versprochene Temperatur und auch der Nebel lichtete sich. Die zwei bis drei Beaufort haben sich aber leider auf den ganzen Tag verteilt, ein Beaufort am Vormittag, ein Beaufort am Nachmittag und eine halbe Windstärke während der Siegerehrung.
Trotz der widrigen Umstände hatten wir den Eindruck, dass es allen Regattateilnehmern Spass gemacht hat. Sie konnten dennoch ihr Können unter Beweis stellen, denn bekanntlich ist der richtige Bootstrimm bei Schwachwind wesentlich schwieriger als bei einer schönen Brise. Der guten Laune und dem Regattaeifer konnte das Wetter jedenfalls nichts abhaben. Es wurde gelacht, gekämpft, taktiert, diskutiert, an den Schoten gezupft und getrimmt ohne Ende, wie in einer echten Regatta eben.
So anspruchsvoll wie das Segeln bei diesen Windverhältnissen, so schwierig war es auch für die Regattaleitung. Wieviele Runden schaffen wir? Kommt doch noch Wind auf? Machen wir eine Zwischenwertung an der Wendemarke vor Ramsberg? Oder gilt die Zieldurchfahrt der zweiten Runde. Oder beschließen wir einen Zielschluss? Wann? Kommen alle Teilnehmer pünktlich zurück zum Schäufele-Essen, bevor es kalt wir? Nachdem um 15.00 Uhr einige Kielboote und Jollen bereits die zweite Runde erreicht hatten und der Wind ein wenig zugelegt hatte, sah es nach drei Runden aus. Leider ist danach der Wind eingeschlafen und kein einziges Boot kam in den Genuss, die Hupe für den Zieleinlauf zu hören. Egal, wie sich die Regattaleitung entscheidet, es ist immer falsch und immer ungerecht, auch in unserem Fall.
Die zwei alten graubärtigen Männer der Regattaleitung möchten sich ganz herzlich bei den erst- und zweitplatzierten Jollencrews für ihre Fairness bedanken. Hätten wir, wie in vergangenen Regatten ein Zwischenwertung an der Wendemarke genommen, wäre die AIGINA-Crew aufs Siegertreppchen gekommen. Wir haben uns jedoch für einen Zielschluss um 16.45 Uhr entschieden (damit die Schäufele nicht kalt werden), den die AIGINA nur um 15 Min. verpasst hat. Somit ist UTE die Siegercrew geworden, die die zweite Bahn als erster gerundet hat an der Wendemarke der dritten Runde aber auf Platz zwei hinter AIGINA lag. Dass die Crew der UTE den ersten Platz ablehnen wollte und ihn der AIGINA-Crew mit den Worten "ihr habt's verdient" anbot, die AIGINA-Crew dies aber mit den gleichen Worten ablehnte hat uns überrascht. Dies zeugt von echter Sportlichkeit und zeichnet den Charakter einer "Spass-Regatta" aus.
Der erste Platz der WILLI-Crew in der Kielboot-Klasse war jedoch unbestritten. Ein klarer Start-Ziel-Sieg. Wohlverdient, denn selten haben wir unseren geliebten Kielzugvogel so schön getrimmt gesehen.
Wie bei unserer Regatta im vergangenen Jahr, gab es auch diesmal wieder Sonderpreise, gestiftet von unserem Partnerverein, dem 1. WSC, überreicht durch die Schatzmeisterin Iris Herrmann. Die Preise, eine Flasche Sekt für die "Regatta-Nachbesprechung" und einen Gutschein über Schnuppersegeln am Großen Brombachsee sowie einen schönen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen oder einer deftigen Brotzeit im Clubheim des WSC in Ramsberg, gingen diesmal an folgende Crews: An das AIGINA-Team, für die engste und schnellste Rundung der Wendemarke, die wir jemals beobachten konnten und an die Damencrew des KAI für den "coolsten Start" und die Aufholjagd danach.
Vielen Dank an alle Teilnehmer für Ihre Fairness, ihre gute Laune, ihren Kampfgeist, ihr Durchhaltevermögen und für den reibungslosen Ablauf der Regatta. Schon heute freuen wir uns, wenn mit dem gleichen Geist und der gleichen guten Stimmung die sechste Segelschul-Regatta im Oktober 2009 starten wird. Die Schäufele und Windstärke vier Beaufort sind schon bestellt.

Platz	Boot	Crew	Zeit
1	Willi	Hans-Ulrich, Bernhard, Björn	01:53:34
2	Fix	Wolfgang, Cem, Jörg	02:09:36
3	Uwe	Herrmann, Sarah, Franz	02:57:54
4	Tim	Norbert, Vera, Joachim	03:27:15
5	Kai	Alexandra, Barbara, Gudrun	DNF
5	Max	Thomas, Nicole, Martina	DNF
5	Oddo	Gerhard, Christian, Sebastian	DNF

Platz	Boot	Crew	Zeit
1	Ute	Andreas, Rainer, Rafael	01:26:56
2	Aigina	Bernd, Peter, Ingrid	01:29:04
3	Eva	Natalie, Tina, Jens	01:36:00
4	Lisa	Manuela, Pia, Sylvia	01:54:18
5	Ben	Ekkehard, Stefan	01:57:36
6	Nick	Matthias, Peter, Bernd	01:59:36
7	Nina	Artur, Holger, Aron	02:00:12
8	Wänä	Steffen, Anke	02:42:58
9	Fritz	Ellen, Benjamin, Jan	02:43:14
10	Ekki	Thomas, Anastasia, Daniel	03:19:06